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01.09.2005

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Biengardens Kriegshaufen

Viribus Unitis - Fideliter et Constanter -  Ad Fontes

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Simon von Bengarten ist eine frei erfundene Figur, die sich jedoch an historische Orte und Persönlichkeiten anlehnt und der Namensgeber des Kriegshaufens. P6270100

So ist für die Namensgebung eine Wüstung vor Bad Hersfeld (Hessen/ Kreis Hersfeld- Rotenburg) verantwortlich. Der Ort wurde unter dem Namen Bengarten und Benegarten erstmals 1217 erwähnt. Unter dem Namen Bingarthin findet er 1338, unter Bingart vor Hersfeld 1434, unter Biengartens 1672 und unter Biengarteshof 1747 nochmals Erwähnung. Letztmals wird der Ort 1967 genannt und ist von da an Wüstung.

Beschrieben wird der Ort als „ Domäne bei Unterhaun, früher Meierei nahe dem Johannisberg, eine Viertelstunde vor Hersfeld. (“Befestigtes Haus, Vorwerk und Mühle“.)

Beschreibung des Fürstentums Hersfeld von 1672

Die hier noch erwähnten Orte Unterhaun (vormals Niederhuna/Kruzebereg) und Johannisberg sind ebenso wie Bengarten und andere Gebiete Besitzungen des Kloster Hersfeld (vormals Herusfeld).

Das Kloster Hersfeld wurde im Jahre 769 von Lull, einem Schüler des Bonifacius, gegründet und bestand 837 Jahre bis 1606.

In diesem Zeitraum standen dem Kloster 66 Äbte vor. Interessant ist hierbei, dass von 1127 bis 1155 ein Namensvetter der Wüstung dem Kloster vorstand: Abt Heinrich I. von Bingarten. Die genauen Zusammenhänge konnte ich bisher nicht klären. Geht man nun davon aus, dass genannter Abt aus dem Ort Bengarten stammt, so gab es den Ort schon vor seiner Ersterwähnung 1217.

Die Äbte für den von uns dargestellten Zeitraum 1210 bis 1250 sowie ein Vorgänger und ein Nachfolger sind:

  • Abt Siegfried 1180 - 1200
  • Abt Johannes I. 1200 – 1214
  • Abt Heinrich II. 1214 – 1217
  • Abt Ludwig I. 1217 – 1239
  • Abt Werner 1240 – 1252
  • Abt Heinrich von Erthal 1252 - 1254

Das Kloster Hersfeld war zu dieser Zeit ein mächtiges Kloster mit weiten Besitzungen. So stritt sich Abt Siegfried während seiner Amtszeit mit dem Landgraf Ludwig III. von Thüringen über Vogteirechte. Der Abt hatte jedoch am Hofe Kaiser Friedrich des I. (Babarossa) und dessen Sohn und Nachfolger Heinrich VI. großes Ansehen und hatte so mächtige Verbündete. Abt Siegfried begleitete Kaiser Friedrich I. nach Italien und führte dort sogar Verhandlungen in seinem Namen mit dem Papst. Zu dieser Zeit erreichte die Reichsabtei somit den Höhepunkt ihrer politischen Bedeutung. Auf diesem Weg konnte Abt Siegfried die Rechte der Abtei gegen den Landgrafen von Thüringen durchsetzen.

Verschiedene Dekrete von Kaiser Friedrich II. in den Jahren 1220,1231 und 1232 verleihen der Abtei landeshoheitliche Rechte. Der Abt (nun Abt Ludwig I.) durfte sich somit als Fürstabt bezeichnen und stand damit als Landesoberhaupt dem geistlichen Fürstentum Hersfeld vor.

Soweit die historischen Tatsachen.

Die fiktive Figur des Simon von Bengarten führt in seinem Wappen drei gelbe / goldene Bienenkörbe auf grünen Grund (Bengarten = Bienengarten).Er stellt einen Einschildritter da, der vom Fürstabt Ludwig I. von Herusfeld mit den Dörfern Bengarten, Kruzebereg und Niederhuna belehnt wurde. Dies sichert ihm ein bescheidenes Auskommen und verpflichtet ihn, dem Fürstabt zu dienen und ihm in der Heerfolge Bewaffnete zu stellen.

Simon vor Mauer